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Wird auch Judas gerettet? (K)eine Chance für Judas? - Wie barmherzig wir Gott denken dürfen

mit P. Christoph Wrembek SJ, Priesterseelsorger und geistl. Begleiter

Diesen Fragen stellt sich in seinem Buch „Judas, der Freund“ und vertiefend im Klaus- Hemmerle-Forum Pater Christoph Wrembek SJ.

P. Wrembek schreibt u.a.:

„Seit Jahrhunderten gilt Judas als der größte aller Sünder, der daran schuld sei, dass Jesus sterben musste. Aber die Ursache für den Tod Jesu ist Jesus selbst, sein Tun und Reden über das Gesetz des Mose hinaus. Die Bibel nennt Judas nirgendwo „Verräter“. Das Wort, das sie gebraucht (aufgeben, übergeben), wird auch für Jesus beim Sterben am Kreuz verwendet: „Er gab seinen Geist auf.“ Judas war in der kalten Nacht auf dem Ölberg überzeugt, dass Jesus nun endlich seine Macht zeigen würde, die er als Messias doch hatte. Als der das aber nicht tat, sondern auch das Greiferkommando in seine Zuwendung einschloss, ging Judas zum ersten Mal auf, was Jesus wirklich wollte. Doch weil er keinen Freund hatte, der ihn tröstete und auffing, erhängte er sich. Auf dem Kapitell von Vézelay, nun 900 Jahre alt, trägt Jesus seinen Judas wie das verlorene Schaf nach Hause. Das Kapitell zeigt nichts weniger als die „Auferstehung des Judas“. Er sollte der Patron all derer sein, die sich selbst verdammen.“

P. Wrembek ist aufgewachsen in Berlin, trat 1961 ins Noviziat der Jesuiten in Berlin-Kladow ein und war von 1974 bis 1982 Studentenpfarrer in Berlin. Ab 1983 war er Mitglied der Jesuiten-Kommunität in Bremen und ab 1991 Mitglied der Jesuiten-Kommunität in Hannover, Als Priesterseelsorger und geistlicher Begleiter einzelner und von Gruppen wirkt er bis heute. Seit 2014 hat er seine schriftstellerische Arbeit intensiviert. Wir können uns auf einen anregenden Abend mit anderen Denkansätzen als üblich freuen.

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Heute abend habe ich meine Theologie revidiert und Judas als Freund und wohlmeinenden Apostel sehen gelernt. Ich habe sehr viele wertvolle Erkenntnisse bekommen und bin froh, dass Jahrtausende alter theologischer Ballast von mir abgefallen ist. Die Lehre der Apokatastasis vertrete ich schon lange. Nur mit ihr ist die grenzenlose Liebe Gottes in Einklang zu bringen. Es gibt letztendlich keine Verlorenheit, da Gott in unendlicher Geduld schließlich auch den hartnäckigsten Leugner für sich gewinnt. Der Zustand von Gen. 1 u. 2 (völlige Gottesnähe, Abwesenheit von Sünde) wird schlussendlich wieder hergestellt.

Meine noch offene Frage ist, ob auch die abgefallenen Engel wieder zu Gott zurückkehren. Angesichts der unbegrenzten Liebe Gottes müsste das so sein. Paulus sagt, dass wir auch über Engel zu Gericht sitzen werden. Erlöste Sünder können erlösungsbedürftige Engel wohl kaum verurteilen, sondern auch ihnen mildernde Umstände zubilligen, d.h. sie in die Gemeinschaft der Erlösten einbeziehen.

HJH

Hat bereits stattgefunden.

Beginn: 06.03.2023 19:30 Uhr

Ende: 06.03.2023 21.00 Uhr

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Zum Thema "Wird auch Judas gerettet?" antworteten zum Abschluss des Abends auf folgende Fragen mit "Ja":

Hat die Barmherzigkeit Gottes eine neue Ausrichtung für Sie gefunden?

Ist Judas für Sie nach dem heutigen Abend ein richtiger Apostel?

Ist für Sie der materialistische Atheismus die Haltung, die das Böse hervorbringt?

Was meinen Sie: Wird Gott jeden Menschen retten?