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KI - Erweiterung der menschlichen Handlungsfähigkeit oder Verminderung?

Eine ethische Betrachtung mit Prof. Kerstin Schlögl-Flierl

Künstliche Intelligenz (KI) wird für uns  immer allgegenwärtiger. An diesem Abend soll der Frage nachgegangen werden, wie neben der rechtlichen Regulierung aus ethischer Sicht mitgeholfen werden kann, um eine gelingende Zukunft mit KI zu erreichen.

KI-Ethik ist einer der Schwerpunkte der Forschung von Frau Prof. Schlögl-Flierl an der Universität Augsburg. Sie wird allgemein zu künstlicher Intelligenz informieren, Leitlinien aus einer Stellungnahme des Deutschen Ethikrates vorstellen und aus KI-Forschungsprojekten am Universitätsklinikum Augsburg berichten.
Anschließend wird es viel Raum für Fragen geben.

Zur Person: Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl (Jg. 1976) begann 1996 das Studium für das Lehramt an Gymnasien mit der Fächerkombination Deutsch und Katholische Religionslehre an der Universität Regensburg. Nach verschiedenen Studienaufenthalten u.a. in Rom und den USA wurde sie 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Moraltheologie und promovierte 2006 an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg. Nach dem Abschluss des Habilitationsverfahrens ist sie seit April 2015  Inhaberin des Lehrstuhls für Moraltheologie an der Universität Augsburg.

 

Feedback

"Maschinelle Lernsysteme"  -  das klingt harmlos wie eine Weiterentwicklung bisheriger Software. Dass Software-Entwickler und User darüber glücklich sind, ist verständlich. Dinge sind aber nicht um ihrer selbst willen da, sondern sie stehen in Beziehung zur Gesellschaft und den sie bestimmenden Werten. Frau Prof. Schlögl-Flierl zeigte als Ethikerin, wie wichtig es ist, die positiven und negativen Folgen zu erkennen und zu beherrschen. Enorme Verbesserung und Erleichterung auf der einen Seite  -  und Missbrauch auf der anderen Seite sind früh zu erfassen und zu beeinflussen. Während bei chinesischen Forschern die Maschine (KI) als vollwertiger Partner gesehen wird, steht bei uns der Mensch über der KI. Der Mensch mit seiner Erfahrung und seinen Werten gibt die Nutzung frei  -  oder unterbindet schädliche Entwicklungen. Unser humanistisches, von der idealistischen Philosophie geprägtes Wertesystem stellt den Menschen an die oberste Stelle. Über uns  steht Gott, dem wir verantwortlich sind.
Die Ausführungen von Frau Prof. Schlögl-Flierl haben mir die Bedeutung der ethischen Dimension und unsere Verantwortung deutlich vor Augen gestellt.  Solange der Mensch seine Verantwortung wahrnimmt, werden die Systeme nicht über uns herrschen. Maschinen haben keine Emotionen. Trotz aller Imitation sind sie seelenlose Roboter. Sie haben keine Persönlichkeit. Menschliche Werte wie Emotionalität, Herzenswärme, Altruismus etc. sind ihnen fremd.
Da sie nur "altes Wissen" verwenden, fehlt ihnen der Geistesblitz, die spontane Eingebung, von der Kunstschaffende berichten. Künstler sind darauf angewiesen, dass ihnen "von woanders her" eine Idee, ein Text, eine Melodie, eine Vorstellung zufällt, die es bisher noch nie gab.
Es sei daran erinnert, dass der Begriff Technik vom griechischen "τέχνη" kommt, was wiederum "Kunst" bedeutet. Heidegger hat darauf hingewiesen.

HJH

Hat bereits stattgefunden.

Beginn: 03.04.2025 19:30 Uhr

Ende: 03.04.2025 21.00 Uhr

Zum Thema "KI - Erweiterung der menschlichen Handlungsfähigkeit oder Verminderung?“ antworteten zum Abschluss des Abends auf folgende Fragen mit "Ja":

Wie zufrieden sind Sie mit dem Abend?

Wird die KI unsere Zukunft bereichern oder gefährden?

Sind Sie ermutigt, sich für den Dialog mit Menschen zum Thema KI auseinander zu setzen?

Wird die neue Technologie das Leben z.B. von Kranken verbessern und die Nöte auf der Welt lindern können?