Wir leben in einer Zeit, die vielfach als Zeit der Krise und des Umbruchs wahrgenommen wird, gesellschaftlich und in der Kirche. In eine solche Zeit hinein ist das Ezechielbuch geschrieben worden. Es verarbeitet die Krise, in die das biblische Israel durch das Babylonische Exil gestürzt wurde. Weil die Beziehung des Volkes zu seinem Gott nicht mehr "stimmte", musste es ins Exil gehen. Dieses Exil wurde als Wüste erlebt, als Ort, an dem Israel sich als abgestorben und leblos sah (vgl. Ez 37,1ff.). Das Ezechielbuch versteht das Exil jedoch als Teil eines Prozesses, der zu einer neuen Gottesbeziehung führt. Dieser Prozess verlangt eine Ablösung von allem, was früher war, um sich von Gott neu formen und beleben zu lassen.
Davon angeregt können wir auch heute versuchen, krisenhafte Zeiten als Prozess des Übergangs zu neuer Lebendigkeit und zu einer vertieften Wahrnehmung Gottes zu verstehen. Welche Impulse wir daraus ziehen können, darüber werden wir gemeinsam nachdenken.
Feedback
Ich fand die Schlussbemerkung für mich sehr wichtig, dass jeder für sich sehen muss, wo er steht und es hier keine "allgemein gültige" Aussage gibt.
PM